Die Vatikanische Lira
(„Pfund“, daher auch das Währungszeichen £,
ISO-Code VAL) war bis 31. Dezember 2001 die offizielle
Umlaufwährung in der
Vatikanstadt
Der Kirchenstaat benutzte eine
eigene Währung zwischen 1866 und 1870, bevor er von
italienischen Truppen besetzt und aufgelöst wurde.
1929 wurde mit der Unterzeichnung
der Lateranverträge die
Vatikanstadt gegründet, die gemäß den Ausführungen des
Vertrages das Recht hatte, eigene Münzen einzuführen. Die
Vatikanische Lira war an die
Italienische Lira gekoppelt und in 100 Centesimi
unterteilt. Italienische und
san-marinesische Münzen und Banknoten wurden auch in der
Vatikanstadt als Zahlungsmittel akzeptiert. Umgekehrt waren
die vatikanischen Münzen, die in der staatlichen,
italienischen Münzprägestätte Istituto
Poligrafico e Zecca dello Stato in Rom geprägt
wurden, Zahlungsmittel in
Italien und in
San Marino.
2002 führte die Vatikanstadt den
Euro ein. Der Wechselkurs betrug 1
Euro = 1936,27 Lira. Seitdem hat die Vatikanstadt ihre
eigenen
Euromünzen.
1929 wurden 5- und 10-Centesimi-Münzen aus Kupfer, 20-
und 50-Centesimi-Münzen sowie 1- und 2-Lire-Münzen aus
Nickel und 5- und 10-Lire-Münzen aus Silber eingeführt.
Darüber hinaus gab es noch eine 100-Lire-Goldmünze. 1939
ersetzte Aluminium-Bronze die Kupfermünzen und 1940 wurden
die Nickelmünzen durch Stahl ersetzt. Zwischen 1941 und 1943
wurden von den genannten Nominalen nur wenige Tausend Stücke
geprägt.
Die Vatikanstadt führte 1947 neue Münzen aus Aluminium
ein: 1, 2, 5 und 10 Lire. Die Größe dieser Münzen wurde 1951
reduziert und 1955 neue 50- und 100-Lire-Münzen aus Stahl
eingeführt. Diesen folgte 1957 ein 20-Lire-Stück aus
Aluminium-Bronze und 1958 ein 100-Lire-Stück aus Silber. Die
Produktion der 1- und 2-Lire-Münzen wurde 1977 eingestellt,
die der 5-Lire-Münzen 1978. Dafür wurden 200-Lire-Stücke aus
Aluminium-Bronze 1978 eingeführt, gefolgt 1985 von einem
500-Lire-Bimetall-Stück und 1997 von einem 1000-Lire-Stück.
500-Lire-Münze aus dem Pontifikat
von Johannes Paul II.
|
|