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Papiermark
Die Papiermark war während der
Inflationsjahre 1919 bis 1923 offizielles
Zahlungsmittel der
Weimarer Republik. Sie wurde am 15. November 1923 durch die
Rentenmark und 1924 zusätzlich noch durch die
Reichsmark ersetzt;
de facto galt sie jedoch schon ab dem 4. August 1914 mit
Aufhebung des
Goldstandards, somit auch schon während des
Ersten Weltkrieges, obwohl häufig im Krieg noch amtlicherseits
von „Goldmark“
gesprochen wurde. Die Ära der Papiermark war offiziell am 31.
Dezember 1923 mit der kaufmännischen „Papiermarkabschlussbilanz“
beendet, da ab 1. Januar 1924 nur noch nach der
„Goldmarkeröffnungsbilanz“ in allen deutschen Unternehmen gerechnet
werden durfte.
Der Begriff „Papiermark“ wurde nachträglich eingeführt, um das
Inflationsgeld von der vollwertigen Vorkriegs-Goldmark von vor
August 1914 zu unterscheiden. Beim Druck von Papiermark-Banknoten
wurden ab Nennwerten von „1 Milliarde Mark“ aus Platzgründen und der
besseren Übersicht wegen für die Betragsangaben „Milliarde“ und
„Billion“ keine Nullen, sondern nur Wörter verwendet. Der
Banknotendruck erfolgte zuletzt einseitig, und es kam teilweise zum
Überdruck früherer Nominale nach deren faktischer Entwertung mit
neuen, höheren Wertangaben.
Die Bezeichnung entstand, als durch die 1923 galoppierende
Inflation in
Deutschland das Geld extrem entwertet wurde (ein
US-Dollar kostete damals bis zu 4,2 Billionen Mark). Deshalb
waren Geldscheine in Höhen von mehreren 100 Milliarden oder gar
Billionen Mark lange Zeit das einzige gültige Zahlungsmittel. Das
Prägen von immer neuen Münzen wäre erstens viel zu teuer und
dann, wegen der Geschwindigkeit der Inflation, auch technisch nicht
mehr machbar gewesen. Parallel zu den Milliarden- und
Billionenpapiermarkwertstufen wurde jedoch ab Sommer bis Herbst 1923
zeitweilig durch die Ausgabe von sogenanntem „wertbeständigen
Notgeld“, das auf einer (fiktiven) Golddollardeckungsbasis beruhen
sollte, vergeblich durch die
Reichsschuldenverwaltung versucht, die Papiermark zu
stabilisieren. Dieses Notgeld sollte an die in Deutschland teilweise
parallel zur Papiermark „schwarz“ kursierenden wertstabilen echten
US-Dollar-,
britischen Pfund- und
holländischen Guldennoten anknüpfen und durch die aufgedruckte
zusätzliche Dollarbezeichnung wieder neues „Vertrauen“ schaffen.
Dieses angeblich „wertbeständige Papiergeld“ – häufig auch
Schatzanweisung im Aufdruck genannt –, versprach teilweise sogar ein
Aufgeld von bis zu 70 Prozent auf den Nennwert bis zum Jahr 1935. Es
hatte in Anknüpfung an die alte Goldmark und nun in Verbindung mit
dem US-Dollar, z. B. folgenden Aufdruck:
-
1/2 Dollar = 2,10 Mark Gold
Viele Gebietskörperschaften und einige Großbetriebe gaben – neben
der Reichsschuldenverwaltung – ebenfalls ähnliches Notgeld auf
Goldmark-Dollar-Basis heraus, das sich auf „Schatzanweisungen“
bezog. Dieser Stabilisierungsversuch gelang aber insgesamt nicht.
Erst als der Kurs um den 15. November 1923 genau 4,2 Billionen
Papiermark = 1 US-Dollar war, gelang die Stabilisierung dann auf
Basis der neuen Rentenmark, die formal dann „eine alte Goldmark“
war.
Anfang 1924 liefen dann parallel noch zur alten Papiermark mit
den alten Milliarden- und Billionenwerten schon die neuen
Rentenmarkscheine mit Ausgabedatum 1. November 1923 zum Kurs von
1 Billion Papiermark = 1 Rentenmark um. Die letzten
Papier-5-Billionenwerte datieren auf den 15. März 1924.
Da die Billionwerte im Verlauf des Jahres 1924 fast vollständig
in die neuen Rentenmarkscheine umgewechselt wurden, sind sie heute
sehr selten und erzielen hohe Sammlerpreise, was auf die entwerteten
Millionen- und kleineren Milliardenscheine meist nicht zutrifft.
Quellen
Bildnachweis
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