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Perspektiven der Eurozone

Mögliche Erweiterungen - Mögliche Austritte

Perpektiven der EU-Staaten ohne Euro

Mit Ausnahme Dänemarks und des Vereinigte Königreichs (für die eine Ausnahmeregelung gilt) wird von allen EU-Ländern erwartet, dass sie der Währungsunion beitreten und die Gemeinschaftswährung einführen, sobald sie die Konvergenzkriterien erfüllen.

Bulgarien hat seine Währung einseitig an den Euro gebunden, ist aber nicht Mitglied des WKM II, da ihm hierzu der Beitritt aufgrund von Inflationsproblemen verwehrt ist. 2009 war noch geplant, 2013 beizutreten. Dies musste aber wegen eines hohen Defizits 2010 verschoben werden. Infolge der globalen Finanzkrise betrug 2009 das Defizit 3,7 % statt 1,9 % des BIP, womit der vorgeschriebene Maximalwert von 3,0 % für dieses Konvergenzkriterium verfehlt wurde. Im April 2018 erklärte EU-Währungskommissar Pierre Moscovici, Bulgarien sei „zweifellos das nächste Mitglied der Eurozone“. Ein Termin für die Euro-Einführung bzw. den Beitritt zum WKM II wurde nicht genannt.

Dänemark verfügt über ein vertraglich vereinbartes Recht zum „Opt-out“, also zum Nichtbeitritt zum Euroraum. Eine Euro-Einführung ist aber momentan nicht geplant. Das Land nimmt aber als einziges am WKM II teil. Dänemark hat zugesichert, dass im Fall einer Euro-Einführung die färöische Krone erhalten bleiben könnte; diese wäre dann über einen festen Kurs an den Euro gebunden.

Kroatien: Im Oktober 2017 sagte der kroatische Regierungschef, dass das Ziel sei, im Jahr 2020 Mitglied im WKM II und 2025 Mitglied der Eurozone zu sein.

In Polen ist eine Euro-Einführung momentan nicht geplant. Im März 2017 erklärte der polnische Vizepremier: „in zehn oder 20 Jahren, wenn sich die wichtigsten Wirtschaftsparameter an die in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden angepasst haben, werden wir darüber nachdenken“.

Rumänien ist seit 2007 EU-Mitglied und beabsichtigt, den Euro einzuführen. Im Oktober 2015 erklärte die Rumänische Nationalbank einen Euro-Beitritt bis zum Jahr 2019 für unrealistisch.

Schweden hat sich durch den EU-Beitritt im Jahr 1995 dazu verpflichtet, den Euro einzuführen, sobald es alle Konvergenzkriterien erfüllt. Dennoch unterwarf die schwedische Regierung die Euro-Einführung einem Referendum, in dem am 14. September 2003 eine Mehrheit dagegen stimmte. Um diesem Dilemma zu entgehen, entschied sich die Regierung, dem Wechselkursmechanismus II nicht beizutreten und somit dauerhaft die Erfüllung der Konvergenzkriterien – die ansonsten aufgrund der guten wirtschaftlichen Lage in Schweden verhältnismäßig unproblematisch wäre – zu umgehen. Dieser Zustand wird von der Europäischen Kommission bislang toleriert, wobei Schweden allerdings als Sonderfall betrachtet wird, da es nach dem Beschluss zur Währungsunion, aber noch vor der Euro-Einführung der EU beigetreten war. Da eine deutliche Mehrheit der Schweden weiterhin gegen den Euro ist, ist eine Einführung in näherer Zukunft eher unwahrscheinlich.

Tschechien wollte den Euro ursprünglich 2010 einführen. Dieses Ziel wurde jedoch aufgegeben, indem ein höheres Haushaltsdefizit als erlaubt in Kauf genommen wurde, um damit die Infrastruktur des Landes aufbauen zu können. Im Mai 2018 wollte sich Tschechien nicht auf einen Termin für die Euro-Einführung festlegen, da das Land befürchtet, für die Schulden Griechenlands haften zu müssen.

In Ungarn wurde von der Regierung zunächst 2008, später 2010 als Termin für die Euro-Einführung angekündigt, beide Daten konnten wegen des kontinuierlich hohen Staatsdefizits jedoch jeweils nicht eingehalten werden. Seit 2006 gibt es kein offizielles Zieldatum mehr. Im Februar 2011 äußerte Ministerpräsident Viktor Orbán im Rahmen eines Interviews, den Euro in Ungarn nicht vor 2020 einführen zu wollen.

Das Vereinigte Königreich besitzt ebenso wie Dänemark eine Opt-out-Möglichkeit. Seit dem Brexit-Votum von 2016 ist die Einführung des Euro für das Vereinigte Königreich langfristig auszuschließen.

Mögliche Austritte aus der Eurozone

Der Eintritt in die Eurozone ist nach Art. 140 Abs. 3 des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union „unwiderruflich“. Ein Ausstieg ist also eigentlich nicht möglich. Trotzdem werden, ausgehend von der Griechenlandkrise, des öfteren Austrittsszenearien entworfen, die dann mit Kofferwörtern, die alle in Kombination mit dem Wort Exit (Englisch für Ausstieg) gebildet werden, plakativ beschrieben werden.

Analog zum Begriff Brexit (dem Austeigs Großbritanniens aus der EU) wurde der Begriff Grexit für einen Ausstieg Griechenlands aus dem Euro geprägt. Mit den Begriffen Grexit by Accident, kurz Graccident oder Grexident war ein unbeabsichtigter Euro-Austritt gemeint. Grimbo, kurz für Greek limbo, bezeichnete einen Zustand, in dem Griechenland von seinen Gläubigern keine weiteren Hilfszahlungen mehr erhalten würde und sich die Situation über einen längeren Zeitraum nicht klären würde.

Für hypothetische Austritte weiterer Länder wurden ähnliche Begriffe kreiert: Für Finnland Fixit, für Frankreich Frexit , für Italien Italexit, für die Niederlande Nexit und für Österreich Öxit.


Siehe auch

Weblinks

Quellen