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Die Indische Rupie (INR)

Die Indische Rupie (Hindi: रुपया, rupayā; Englisch: „rupee“) ist der Name der Währungseinheit in Indien, die von der Regierung Indiens und der indischen Zentralbank, Reserve Bank of India, emittiert wird. Die indische Rupie wird oft als „iR“, „Rs“ (Plural) und „Re“ (Singular) so wie seit 2010 auch mit dem Währungssymbol „₹“ abgekürzt und hat laut dem ISO-4217-Code die Bezeichnung „INR“.

Die indische Rupie wird auch in einigen anderen Staaten als Zahlungsmittel akzeptiert. Desweiteren nennen mehrere andere Staaten ihre Währung ebenfalls Rupie.

Indien ist eine Bargeld-Gesellschaft. Rund 90 Prozent des Handels in Asiens drittgrößter Volkswirtschaft werden in bar abgewickelt. Ca. 250 Millionen Inder haben nicht mal ein Bankkonto. Von rund 15 Millionen Geschäften gibt es nur 1,4 Millionen mit Lesegeräten für Kreditkarten.

Die heutigen indischen Münzen haben einen Nennwert von 5, 10, 20, 25 und 50 Paise und außerdem von 1, 2, 5 und 10 Rupien. Die 5-, 10-, 20- und 25-Paise-Münzen wurden 2011 ungültig. Die 50-Paise-Münze ist zwar noch legales Zahlungsmittel, allerdings eher selten in Gebrauch.

Die Banknoten sind erhältlich mit Nennwert von 5, 10, 20, 50, 100, 200, 500 und 1.000 Rupien, seit dem 10. November 2016 zusätzlich auch die Ausgabe eines 2000-Rupien-Scheins, gleichzeitig wurde aber der 1.000 Rs-Schein ungültig. Scheine mit Nennwert von 1 und 2 Rupien werden auch emittiert, aber nur in geringer Zahl und sind daher sehr selten erhältlich.

Auf den Rupien-Scheinen wird auch die indischen Sprachen- und Schriften-Vielfalt berücksichtigt. Auf den aktuellen Banknoten ist der Nominalwert in den wichtigsten 17 indischen Sprachen aufgedruckt.

Current circulating banknotes

Indisches Zahlensystem

Das Indische Zahlensystem, welches heute immer noch in Indien, Pakistan, Myanmar und Bangladesch verwendet wird, weist einige Besonderheiten auf. In diesem System werden bei größeren Zahlen, zur besseren Übersicht, zwei Dezimalstellen miteinander gruppiert anstatt drei Stellen wie es in Europa üblich ist. Außerdem werden einigen Zahlen eigene Namen zugewiesen. Dieses Zahlensystem wird auch im Umgang mit der Währung benutzt. So kann man die Zahl 400.000 Rupien als Rs. 4 Lakh oder Rs. 4,00,000 schreiben und die Zahl 40 Mio. Rupien als Rs. 4 Crore (abgekürzt cr. 4) schreiben.

Geschichte

Im geographischen Gebiet des heutigen Indiens entstanden einige der ersten Kulturen, die ein Münzsystem einführten.

Rupie
Staat:
Indien Indien
Bhutan Bhutan
Nepal Nepal
Simbabwe Simbabwe
Unterteilung:
100 Paise (P.)
ISO-4217-Code:
INR
Abkürzung:
₹, iR, Re (Sg.), Rs (Pl.)
Wechselkurs :
(31. August 2018)
EUR = 82,725 INR
100 INR = 1,2088 EUR
CHF = 73,331 INR
100 INR = 1,3637 CHF

Aktueller Wechselkurs

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/ad/Euro_exchange_rate_to_INR.svg/320px-Euro_exchange_rate_to_INR.svg.png 
Wechselkurs des Euros zur Rupie seit 2009

Vermutlich geschah dies zwischen dem 4. und 6 Jahrhundert v. Chr.. Diskutierte Gründe für die Einführung sind die Herstellung von Ordnung und Kontrolle sowie Erleichterungen bei der Verwaltung. Vor allem das Überwachen des Handels spielte vermutlich eine wichtige Rolle.

Seit der Einführung der ersten Münzen gab es viele Veränderungen sowohl im Namen und im Wert als auch im Aussehen der auf dem indischen Subkontinent verbreiteten Münzen. Das Erscheinungsbild war abhängig von der herrschenden Dynastie, den sozialpolitischen Ereignissen oder der Natur Indiens. Beispielsweise gab es während der indio-griechischen Periode Münzen, die von Bildern der griechischen Gottheiten geprägt waren oder aufgrund des großen Handels zwischen dem römischen und indischen Reich, Münzen die römische und indische Symbole gleichzeitig enthielten.

Jede Dynastie und jeder Herrscher, der Indien oder eine ihrer Provinzen eroberte, nahm Einfluss auf das Erscheinungsbild der Münzen. So gab es den arabischen Einfluss im 8. Jhdt. n. Chr. als die Provinz Sindh von Arabern erobert wurde. Dieser Einfluss wurde abgelöst, durch den Sultan von Delhi, welcher im 12. Jhdt. die islamische Kalligraphie auf den indischen Münzen einführte. So hatten neu entstandene Münzen orientalische Symbole und trugen den Namen Tanka. Tanka blieb die Währung bis zum 15. Jhdt. bis sie dann durch die indische Rupie ersetzt wurde.

Die Einführung der indischen Rupie geht auf den Herrscher Afghan Sher Shah Suri (1540 – 1545), zurück. Er strebte einen zentralisierten Verwaltungsaufbau an und versuchte, da es bis dahin in vielen Provinzen eigene Münzen mit unterschiedlichen Werten und aus unterschiedlichen Materialien gab, das Währungssystem zu vereinheitlichen. Die Einführung der Silbermünze „Rupiya“, vermutlich im Jahre 1526, welche 11,5 Gramm wog und der Vorgänger der modernen indischen Rupie war, diente diesem Zweck. Den Namen „Rupie“ erhielt die Münze erst 1612.

Im Jahre 1825 befahl die britischen Krone die Einführung des britischen Pfundes in all ihren Kolonien. Obwohl Indien bereits zu diesem Zeitpunkt größtenteils von der Britischen Ostindienkompanie kontrolliert wurde, blieb die Rupie während der gesamten Kolonialisierung die Währung Indiens.

Mehrmals versuchte die britische Kolonialmacht die Rupie zu ersetzen.  Das Vorhaben scheiterte genauso wie ähnliche Vorhaben in den Kolonialgebieten Kanada und Hong Kong. Letztendlich wurde das von der British East India Company angestrebte Ziel aufgegeben und die Rupie blieb die Währung Indiens. Um den seit 1875 stärker werdenden Wertverlust der Rupie gegenüber dem Pfund aufzuhalten, da dies zu einer Schieflage der Staatsfinanzen führte, garantierte man ab 1898 den Wert der Rupie auf Goldbasis. Eine Rupie entsprach nun 1/15 £.

Nachdem Indien im Jahr 1947 seine Unabhängigkeit erlangte, wurde genau drei Jahre später die indische Rupie erstmals, als Währung der neuen Republik emittiert. Sie bestand jetzt aus 16 Annas, was 64 Paise (1 Anna = 4 Paise) entsprach. Das Aussehen wurde verändert, zurück zu traditionellen Symbolen und auch das Fertigungsmaterial wurde durch Bronze, Nickel oder Kupfer ersetzt.

Im Jahre 1957 wurde erstmals das Dezimalsystem in der indischen Währungprägung eingeführt. Die Rupie bestand nun aus 100 Naye Paise (Hindi: Neue Paise). Die neuen Münzen hatten unterschiedliche Formen, während die Prägungen einheitlich blieben, das Löwenemblem auf der Vorderseite und der Nennwert der Münze auf der Rückseite. Im Jahre 1964 wurde das Wort Naye verworfen, so blieb nur der Name Paise bestehen. Die neue Serie der Münzen wurde 1965 eingeführt und bestand aus bislang ungenutzten Materialien; so wurde die neu emittierte Paise aus Aluminium gefertigt.

Die Indische Rupie zirkulierte bis 1959 ebenfalls in den unter britischem Protektorat stehenden Emiraten am Persischen Golf (Bahrain, Katar, Kuwait, Oman und Trucial States). Die Reserve Bank of India gab von 1959 bis 1970 eine separate Banknotenserie für diese Staaten heraus, die als Golf-Rupie bezeichnet wird und 1:1 an die Indische Rupie gekoppelt war.

Im Jahr 1966 wurde die indische Rupie an den US-Dollar gebunden. Diese Bindung blieb bis 1971 bestehen.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis